Employer Branding für B2B

Text: Philip Bolognesi

Employer Branding, Recruiting und gutes Personalmarketing gehören zu den Herausforderungen moderner B2B-Unternehmen. Kein Wunder, denn Fachkräftemangel und die Suche nach qualifizierten Mitarbeitenden sind ein Dauerthema. Aber was genau ist Employer Branding und wie schaffen Sie es, mit Personalmarketing dieser Thematik Herr zu werden?

 

 

Was ist Employer Branding?

Employer Branding, auch Arbeitgebermarkenbildung genannt, bezeichnet einen Prozess, durch den Unternehmen ihre Attraktivität als Arbeitgeber präsentieren und verbessern. Es geht darum, dass ein Unternehmen seine Kultur, Werte und den Arbeitsstil, den es seinen Mitarbeitenden bietet, kommuniziert und vermarktet.

Ziel des Employer Branding ist es also, dass sich potenzielle Bewerber:innen und aktuelle Mitarbeiter:innen mit dem Unternehmen identifizieren, um so eine bessere Mitarbeiterbindung und eine höhere Attraktivität für neue Bewerber:innen zu erreichen. Es geht darum, dass das Unternehmen sein Image als Arbeitgeber stärkt und so die Chance erhöht, dass es als erste Wahl für potenzielle Bewerber:innen und talentierte Mitarbeiter:innen angesehen wird. Denn der Pool von qualifizierten Mitarbeitenden wird immer kleiner und Unternehmen müssen dem „War for Talents“ standhalten. 

Dabei unterscheidet sich Employer Branding von Corporate Branding, welches sich auf die gesamte Identität eines Unternehmens bezieht. So geht es bei Corporate Branding um die Vermittlung von Werten, Mission und Vision, Produkt- und Dienstleistungsangeboten sowie der allgemeinen Reputation eines Unternehmens auf dem Markt. Employer Branding hingegen konzentriert sich auf den internen Aspekt des Unternehmens und die Art und Weise, wie es seine Mitarbeiter:innen behandelt, welche Arbeitsbedingungen geboten werden und soll einen Eindruck der Unternehmenskultur vermitteln.

Warum ist Employer Branding für B2B-Unternehmen wichtig?

Für B2B-Unternehmen kann es noch schwieriger sein, eine gute Arbeitgebermarke aufzubauen als für B2C-Unternehmen. Denn Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen an die breite Masse verkaufen, haben oft einen höheren Bekanntheitsgrad, auf dem sie aufbauen können. Dennoch können auch B2B-Unternehmen zwei klare Vorteile aus einem guten Employer Branding ziehen: 

  • die Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter:innen
  • eine größere Markenbekanntheit

Employer Branding ist für B2B-Unternehmen also von entscheidender Bedeutung, da es einen direkten Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung, die Kundenzufriedenheit und damit auch Kundenbindung sowie die allgemeine Außenwirkung des Unternehmens hat. Eine starke Arbeitgebermarke kann dazu beitragen, dass sich Ihre Mitarbeiter:innen mit Ihrem Unternehmen identifizieren und motiviert sind, hochwertige Arbeit zu leisten. Dies kann dazu führen, dass Ihre Mitarbeiter:innen länger in Ihrem Unternehmen bleiben und dass es einfacher wird, neue talentierte Mitarbeiter:innen zu gewinnen. Eine starke Arbeitgebermarke kann ebenfalls dazu beitragen, dass Kund:innen ein höheres Vertrauen in Ihr Unternehmen haben und bereit sind, langfristige Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Daher ist es für B2B-Unternehmen wichtig, in Employer Branding zu investieren, um die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung sowie die Kundenzufriedenheit zu verbessern und eine starke, positive Arbeitgebermarke aufzubauen.Wenn Sie sich mit Ihrem Unternehmen entscheiden, in Employer Branding Marketing zu investieren, sollten Sie sich zunächst folgende Fragen stellen: 

  • Was ist das Besondere an Ihrem Unternehmen?
  • Wie ist Ihr derzeitiges Image 
  • Sind Sie attraktiv für Mitarbeitende? Wenn ja, wieso?
  • Was ist für Ihre Zielgruppe attraktiv?
  • Wo und wie erreichen Sie Ihre Zielgruppe?
  • Wie werden Sie attraktiver?
  • Wie können Sie sich von anderen Unternehmen abheben?

Um Employer Branding Maßnahmen langfristig erfolgreich zu gestalten, müssen Sie zunächst den Ist-Zustand analysieren. Nur so können Sie sich in Zukunft verbessern und eine starke Arbeitgebermarke aufbauen.

Wer ist für den Aufbau einer Arbeitgebermarke verantwortlich?

Damit sich Ihr Unternehmen auf dem hart umkämpften Markt gut positionieren kann, müssen vier Akteure harmonisch zusammenarbeiten. 

  1. Personalwesen/HR: Ihr Personalwesen oder HR (Human Resources) ist verantwortlich für die Gestaltung und Umsetzung der Personalpolitik Ihres Unternehmens, einschließlich der Arbeitsbedingungen und -angebote. Zu den Verantwortlichkeiten von Personalwesen/HR im Bereich Employer Branding gehören die Gestaltung attraktiver Arbeitsbedingungen, die Förderung einer positiven Arbeitskultur und die Überwachung der Mitarbeiterzufriedenheit. Das Personalwesen/HR sollte eng mit Marketing und Brand Management zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Ihre Arbeitgebermarke einheitlich und authentisch kommuniziert wird.
     
  2. Geschäftsführung: In Bezug auf Employer Branding ist Ihre Geschäftsführung für die Überwachung und Unterstützung der Personalpolitik verantwortlich, einschließlich der Bereitstellung angemessener Ressourcen für Personalwesen/HR und Marketing. Ihre Geschäftsführung muss dafür sorgen, dass die Arbeitgebermarke mit Ihren Geschäftszielen übereinstimmt und dass die Mitarbeiter:innen das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber wahrnehmen.
     
  3. Marketing: Das Marketing ist verantwortlich für die Vermarktung Ihres Unternehmens und Ihrer Produkte und Dienstleistungen. Im Bereich Employer Branding ist Marketing für die Kommunikation der Arbeitgebermarke zuständig, beispielsweise über Social Media, einschließlich der Verwendung von Marketing- und Kommunikationskanälen, um die Arbeitgebermarke zu verbreiten. Dafür eignet sich beispielsweise besonders gut LinkedIn Marketing.
     
  4. Brand Management: Die Abteilung des Brand Management ist für die Überwachung und Verwaltung des Markenimages Ihres Unternehmens zuständig. Im Bereich Employer Branding ist diese Abteilung für die Überwachung und Verwaltung der Arbeitgebermarke, einschließlich der Überwachung der Markenkonsistenz und der Überwachung der Wahrnehmung der Marke durch Mitarbeiter:innen und Kund:innen verantwortlich. 

Employer Branding Maßnahmen: So implementieren Sie es in Ihr B2B-Unternehmen

Einige Maßnahmen, die Sie bei der Implementierung von Employer Branding in Ihrem B2B-Unternehmen ergreifen können, sind:

  • Stärkung der Unternehmenskultur: Schaffen Sie eine positive Arbeitsatmosphäre und stärken Sie die Bindung zwischen Mitarbeiter:innen und dem Unternehmen.
     
  • Mitarbeiter-Engagement: Überzeugen Sie Ihre Mitarbeiter:innen von der Vision und den Werten Ihres Unternehmens und involvieren Sie sie aktiv in die Gestaltung ihres Arbeitsumfeldes mit ein, indem Sie Wünsche und Anmerkungen berücksichtigen und eine offene Feedback-Kultur pflegen. 
     
  • Attraktive Arbeitsbedingungen: Bieten Sie Ihren Mitarbeiter:innen eine ausgeglichene Work-Life-Balance und attraktive Arbeitsbedingungen wie flexible Arbeitszeiten, ergonomische Arbeitsplätze, Home-Office-Optionen, Überstundenabbau, Teilzeitmodelle oder auch die Option für längeren, unbezahlten Urlaub.
     
  • Mitarbeiterbindung: Fördern Sie die Bindung Ihrer Mitarbeiter:innen an das Unternehmen und motivieren Sie sie durch regelmäßige Feedbackgespräche und Weiterbildungsmöglichkeiten. Denn Menschen möchten sich auch im Job weiterentwickeln und entscheiden sich daher oft nicht nur für eine bestimmte Position, sondern auch für ein Unternehmen, in dem sie sich langfristig wachsen sehen. Dazu zählen ebenfalls Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. 
     
  • Nachhaltigkeit und soziales Engagement: Umweltbewusstes Handeln und Nachhaltigkeit werden immer wichtiger und sind in aller Munde. Dementsprechend erwarten viele Arbeitnehmer:innen auch von Ihrem aktuellen oder zukünftigen Arbeitgeber ein umweltbewusstes Verhalten und soziales Engagement. Engagiert sich Ihr Unternehmen also sozial und nachhaltig, zahlt sich dies für Ihre Arbeitgebermarke oft aus.
    Solche Maßnahmen sollten jedoch ernst genommen und in der Unternehmenskultur verankert werden. Setzen Sie diese nur zum Schein ein, wird dies schnell negativ ausgelegt und schadet Ihrem Unternehmen. 

Dies sind einige Beispiele für Employer Branding Maßnahmen, die Sie in Ihrem B2B-Unternehmen umsetzen können. Wichtig ist, dass Sie eine passende Strategie für Ihr Unternehmen entwickeln und diese konsequent umsetzen.

Autor

Philip Bolognesi ist Online-Redakteur und verantwortet den Bereich Content und Social Media bei digit.ly. Er berät und unterstützt unsere Kund:innen insbesondere bei der zielgruppenspezifischen Kommunikation sowie bei der strategischen Ausrichtung in den sozialen Netzwerken. Der studierte Kommunikationswissenschaftler und zertifizierte Social-Media- und PR-Manager hat bei seinen vorhergehenden Stationen Solopreneure und CEOs von mittelständischen Unternehmen dabei begleitet, sich in Social Media – vorwiegend auf LinkedIn – zu positionieren und die eigene Personal Brand auch in den Medien zu etablieren. Philip vereint seine Text-Skills mit SEO-Kenntnissen, um nicht nur für Suchmaschinen Texte zu verfassen, die die Aufmerksamkeit des Algorithmus anziehen, sondern auch die der Leser:innen. Er liebt es, sich textlich kreativ im Storytelling auszutoben und begeistert seine Kund:innen mit ständig neuen Impulsen, die ihm auf dem Ergometer ständig in den Sinn kommen. 

 

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